Cookie-Richtlinie: DSGVO-konforme Cookie-Banner
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13.10.2025 10:05, zuletzt aktualisiert 21.10.2025 12:40
von manitu

Cookie-Richtlinie: DSGVO-konforme Cookie-Banner

Die Cookie-Richtlinie wirft für Webseitenbetreiber einige Fragen auf. Mit unserem Leitfaden setzen Sie die Vorgaben rund um Cookie-Banner rechtssicher um.

EU-Cookie-Richtlinie, DSGVO & TTDSG: Gesetze und rechtlichen Grundlagen einfach erklärt

Für Webseitenbetreiber ist es entscheidend, die rechtlichen Rahmenbedingungen für den Einsatz von Cookies zu verstehen. Dabei greifen mehrere europäische und nationale Vorschriften ineinander. Die Basis bildet die ePrivacy-Richtlinie der EU, die oft als „Cookie-Richtlinie“ bezeichnet wird. In Deutschland wird diese durch das Telekommunikation-Telemedien-Datenschutz-Gesetz (TTDSG) und die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) konkretisiert. Während das TTDSG den Schutz der Privatsphäre bei Zugriffen auf das Endgerät regelt, also das Setzen von Cookies, thematisiert die DSGVO die anschließende Verarbeitung personenbezogener Daten. Betroffen sind grundsätzlich alle Betreiber von Webseiten, deren Angebot sich an EU-Bürger richtet, egal ob Unternehmen, Vereine oder private Blogs.

Cookie-Banner-Pflicht erfüllen: Schritt für Schritt zur Konformität

Um die Vorgaben der Cookie-Richtlinie zu erfüllen, ist ein systematisches Vorgehen erforderlich. Ein rechtskonformes Cookie-Banner ist dabei das zentrale Instrument zur Einholung der Nutzereinwilligung.

Anleitung:

  1. Bestandsaufnahme durchführen: Identifizieren Sie zunächst alle Cookies und Tracking-Technologien, die auf Ihrer Webseite zum Einsatz kommen. Tools wie Browser-Entwicklerkonsolen oder spezialisierte Scanner können dabei helfen, eine vollständige Liste zu erstellen.
  2. Korrektes Opt-in-Verfahren umsetzen: Ein Cookie-Banner muss eine aktive und informierte Einwilligung einholen. Das bedeutet, dass keine Cookies außer den technisch notwendigen gesetzt werden dürfen, bevor der Nutzer zugestimmt hat. Vorangekreuzte Kästchen sind unzulässig.
  3. Auf faires Design achten („Good Practice“): Ein rechtskonformes Banner muss einen „Ablehnen“-Button gleichwertig neben dem „Akzeptieren“-Button anbieten. Manipulative Designs, sogenannte „Dark Patterns“, bei denen der Ablehnen-Link versteckt oder die Zustimmung farblich hervorgehoben wird, verstoßen gegen die Cookie-Banner-Richtlinien.
  4. Widerrufsrecht gewährleisten: Nutzer müssen ihre Einwilligung jederzeit so einfach widerrufen können, wie sie sie erteilt haben. Ein jederzeit erreichbarer Link in der Datenschutzerklärung oder im Footer der Webseite ist hierfür eine gängige Lösung.

Cookie-Arten erklärt: Wann ist eine Einwilligung (Consent) erforderlich?

Die zentrale Frage für die Einhaltung der Cookie-Richtlinie ist, für welche Cookies eine Einwilligung (Consent) erforderlich ist. Das Gesetz unterscheidet hier klar zwischen technisch notwendigen Cookies, die keiner Zustimmung bedürfen, und solchen für Marketing- oder Analysezwecke, bei denen ein aktives Opt-in zwingend ist. Die korrekte Einordnung ist die Basis für jeden rechtskonformen Cookie-Consent.

Technisch notwendige Cookies: Ausnahmen von der Consent-Pflicht

Technisch notwendige Cookies sind für die Grundfunktionen einer Webseite unerlässlich und bedürfen keiner Einwilligung. Ihr Einsatz kann mit dem „berechtigten Interesse“ des Betreibers begründet werden. Praxisnahe Beispiele hierfür sind Cookies, die den Inhalt eines Warenkorbs, den Login-Status oder die gewählte Sprachauswahl speichern und somit ein reibungsloses Nutzererlebnis sicherstellen.

Analyse- & Marketing-Cookies: So holen Sie eine gültige Einwilligung ein

Für alle Cookies, die zur Analyse des Nutzerverhaltens (z. B. durch Google Analytics, Matomo, Hotjar) oder für Werbezwecke (z. B. Facebook Pixel) eingesetzt werden, ist eine ausdrückliche Zustimmung erforderlich. Ohne gültiges Opt-in ist der Einsatz dieser zustimmungspflichtigen Cookies ein Verstoß gegen das Cookie-Gesetz.

Third-Party-Cookies & Drittanbieter: Datenschutz-Risiken managen

Besondere Vorsicht ist bei der Einbindung externer Dienste wie YouTube-Videos, Google Maps oder Social-Media-Buttons geboten. Hier werden oft Cookies von Drittanbietern gesetzt, für deren Datenverarbeitung Sie als Webseitenbetreiber mitverantwortlich sind und ebenfalls eine Einwilligung benötigen.

Opt-in vs. Opt-out: Warum Opt-in für Cookie-Banner-Pflicht ist

Das Opt-in-Verfahren ist in der EU für alle nicht notwendigen Cookies Pflicht und Nutzer müssen aktiv zustimmen. Ein Opt-out-Verfahren, bei dem Nutzer der Speicherung aktiv widersprechen müssten, ist daher unzulässig. Wichtig: Eine korrekte Klassifizierung aller auf Ihrer Seite genutzten Cookies ist die Grundlage für ein rechtskonformes Consent Management. Neben Cookies ist auch ein SSL-Zertifikat Pflicht – was genau ein SSL-Zertifikat ist, erfahren Sie im manitu Blog.

Consent-Management-Plattformen: Das richtige Tool für Ihr Cookie-Banner

Die Verwaltung von Einwilligungen kann schnell undurchsichtig werden. Sogenannte Consent-Management-Plattformen (CMPs) sind technische Lösungen, die Webseitenbetreiber bei der Einhaltung der Cookie-Richtlinie unterstützen.

Funktionsweise einer CMP:

Eine CMP stellt in der Regel ein Cookie-Banner bereit, über das Besucher aktiv in die Verwendung nicht technisch notwendiger Cookies einwilligen können. Gleichzeitig dokumentiert die Software diese Einwilligungen datenschutzkonform und sorgt dafür, dass bestimmte Skripte oder Dienste erst dann geladen werden, wenn eine Zustimmung vorliegt.

CMP-Anbieter im Vergleich:

  • Cookiebot (starker automatischer Scan)
  • Usercentrics (hohe Flexibilität für große Unternehmen)
  • Borlabs Cookie (beliebtes WordPress-Plugin)

Einrichtung in WordPress:

Auch für WordPress-basierte Websites stehen verschiedene CMP-Plugins zur Verfügung, mit denen sich ein datenschutzkonformes Cookie-Banner einfach integrieren lässt. Diese Plugins bieten in der Regel einen Assistenten, der Schritt für Schritt durch die Konfiguration führt. So lassen sich Cookies und externe Skripte gezielt erfassen, Kategorisierungen vornehmen und entsprechende Einwilligungsoptionen einbinden. Sie möchten eine WordPress-Website erstellen und suchen dafür nach einem passenden Hosting? Bei manitu bieten wir Ihnen ein WordPress-Hosting, mittels welchem Sie Ihre Website komfortabel aufbauen und einrichten.

Cookie-Banner-Richtlinien schaffen Rechtssicherheit und Nutzervertrauen

Die korrekte Umsetzung der Cookie-Richtlinie ist mehr als nur eine rechtliche Pflicht. Ein transparentes und faires Cookie-Banner, das den Nutzern eine echte Wahl lässt, ist ein Zeichen von Professionalität und schafft Vertrauen. Mit einer klaren Strategie, der richtigen Klassifizierung Ihrer Cookies und dem Einsatz eines passenden Consent-Management-Tools können Sie Rechtssicherheit herstellen und zugleich die Beziehung zu Ihren Besuchern stärken. Die Investition in konforme Cookie-Richtlinien zahlt sich somit doppelt aus. Mit einem Webhosting von manitu setzen Sie die Cookie-Richtlinie unkompliziert auf Ihrer Website um. Über unser intuitives Kundenmenü behalten Sie alle wichtigen Einstellungen im Blick, von der Konfiguration Ihres Webhosting-Pakets über die Verwaltung Ihrer Domains bis hin zur Installation gängiger Anwendungen wie WordPress.

Cookie-Richtlinie: 10 häufige Fragen aus der Praxis beantwortet

Gilt eine Cookie-Pflicht für private Webseiten, Blogs und Vereine?

Auch private Webseiten oder Vereinsseiten unterliegen der Cookie-Pflicht, sobald sie nicht rein familiären oder persönlichen Zwecken dienen und zustimmungspflichtige Cookies oder externe Dienste einsetzen. Die Informations- und Einwilligungspflichten gelten hier in gleichem Maße wie für kommerzielle Angebote.

Welche Bußgelder und Strafen drohen bei Verstoß gegen die Cookie-Richtlinie?

Verstöße gegen die Cookie-Richtlinie können empfindliche Bußgelder nach sich ziehen. Die DSGVO sieht Strafen von bis zu 20 Millionen Euro oder 4 % des weltweiten Jahresumsatzes vor. Auch nach dem TTDSG sind bei Verstößen gegen die Cookie-Banner-Pflicht Bußgelder von bis zu 300.000 Euro möglich.

Muss ein Cookie-Banner angezeigt werden, wenn nur technisch notwendige Cookies eingesetzt werden?

Wenn Sie ausschließlich technisch notwendige Cookies verwenden, benötigen Sie kein Cookie-Banner zur Einholung einer Einwilligung. Allerdings müssen Sie Ihre Nutzer dennoch in der Datenschutzerklärung über den Einsatz dieser Cookies und deren Zweck informieren.

Wie hängen Cookie-Banner, Impressum und Datenschutzerklärung rechtlich zusammen?

Ein konformes Cookie-Banner ist nur ein Teil der rechtlichen Anforderungen an eine Webseite. Es muss immer im Zusammenspiel mit einem vollständigen Impressum und einer ausführlichen Datenschutzerklärung betrachtet werden. In der Datenschutzerklärung müssen Sie detailliert auflisten, welche Cookies und Dienste Sie verwenden.

Sind Cookie-Richtlinie-Generatoren eine rechtssichere Lösung oder bergen sie Risiken?

Generatoren können einen ersten Entwurf für Rechtstexte liefern, bieten aber selten eine individuell passende und rechtssichere Lösung. Da jede Webseite unterschiedliche Dienste einsetzt, ist eine individuelle Prüfung und Anpassung unerlässlich, um Haftungsrisiken zu minimieren.

Was ist der Unterschied zwischen Cookies und dem Cache?

Cookies sind kleine Textdateien, die Informationen über einen Nutzer speichern, um ihn wiederzuerkennen, sein Verhalten zu verfolgen oder Einstellungen zu sichern. Doch was ist der Cache? Dies ist ein Zwischenspeicher, der Teile einer Webseite, wie Bilder oder Skripte, lokal auf dem Gerät des Nutzers ablegt, um die Ladezeiten bei wiederholten Besuchen zu verkürzen.

Wie oft muss die Cookie-Einwilligung erneuert werden?

Gesetzlich gibt es keine exakte Frist. Datenschutzbehörden und gängige Praxis empfehlen jedoch, die Einwilligung nach etwa 6 bis 12 Monaten zu erneuern. Spätestens wenn Sie neue, zustimmungspflichtige Dienste auf Ihrer Webseite einführen, ist eine erneute Abfrage der Zustimmung zwingend erforderlich.

Brauchen auch mobile Apps ein Cookie-Banner?

Ja, die Regeln gelten sinngemäß auch für mobile Apps. Anstelle von Cookies kommen hier oft Tracking-Technologien in Form von Software Development Kits (SDKs) zum Einsatz. Auch für deren Nutzung zur Analyse oder für Werbezwecke muss eine transparente und aktive Einwilligung des Nutzers eingeholt werden.

Darf ich Nutzer ohne Cookie-Zustimmung aussperren (Cookie Wall)?

Sogenannte „Cookie Walls“, die den Zugang zu einer Webseite komplett verwehren, wenn der Nutzer keine Zustimmung erteilt, sind rechtlich stark umstritten. Sie verstoßen in der Regel gegen das Kopplungsverbot der DSGVO, da die Einwilligung nicht mehr als freiwillig gilt. Nur in sehr engen Ausnahmefällen könnten sie zulässig sein, die Praxis ist jedoch riskant.

Was sind „Dark Patterns“ und warum sind sie im Cookie-Banner verboten?

„Dark Patterns“ sind manipulative Designelemente, die Nutzer unbewusst zu einer bestimmten Handlung drängen sollen. Im Cookie-Banner sind dies beispielsweise ein grün leuchtender „Akzeptieren“-Button neben einem unscheinbaren, grauen Ablehnen-Link. Solche Praktiken sind verboten, da sie dem Grundsatz einer freiwilligen, unbeeinflussten Einwilligung widersprechen.

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